Samstag, 8. November 2014
Zitat aus der TV Total Stock Car Crash Challenge 2014 beim Vorstellen von Melanie Müller:"...Dschungelkönigin Melanie Müller...".

Während dieser Vorstellungsrunde wurde bei jedem Teilnehmer genannt, wodurch er bekannt ist bzw. was ihn auszeichnet und somit die Eintrittskarte für das Teilnehmen an der Show ist. Die Bekanntheit der Teilnehmer lässt sich diskutieren, aber es ist auch nicht der Anspruch der Show, dass die Teilnehmenden alle bekannte Stars sind.

Die Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" hingegen hat den Anspruch Stars in den Dschungel zu schicken. Natürlich lässt sich auch hier über die Bekanntheit der Stars diskutieren. Aber die Vorstellung von Melanie Müller zeigt, dass ProSieben ihr den Promistatus gerade aufgrund der Teilnahme an der Show zugesteht. Ist somit ihre "Berechtigung" für die Reise in den Dschungel schon vergessen?

Auch im nachfolgenden Einspieler ist von der Vorgeschichte nicht die Rede, ihrer "Karriere" beginnt laut ProSieben also mit der Teilnahme im Dschungel, obwohl die entsprechende Show laut ihrem Titel nur Stars reinlässt.
Vielleicht definieren RTL und ProSieben den Starstatus unterschiedlich.




Donnerstag, 6. November 2014
Um das Verlassen des Flugzeugs mitsamt der in diesem untergebrachten Last zu erleichtern, gibt es in Berlin diese Hinweisschilder.





Einige Fluggesellschaften gestalten die Regeln für die Gepäckmitnahme immer mehr zum Nachteil der Fluggäste. Daher folgt hier nun eine Anleitung, wie man sich verhält um den Flugpreis pro transportiertes Kilo zu reduieren:

1. Wenn Sie zu zweit reisen, nehmen Sie möglichst zwei gleich grosse Koffer mit, in welche Sie den gleichen Inhalt packen. Denn wenn der eine etwas zu viel Gewicht hat muss dieses Übergepäck teuer bezahlt werden, auch wenn der andere Koffer deutlich weniger wiegt als das zulässige Gewicht und das Übergewicht des anderen locker ausgleicht.
Wohlgemerkt es geht hierbei nicht um den Schutz der Kofferträger, da beide Koffer deutlich weniger wiegen als das maximal zulässige Gewicht um die Kofferträger zu schützen.
Scheinbar machen den Fluggesellschaften unterschiedlich viel wiegende Gepäckstück schwer zu schaffen.

2. Tragen sie möglichst viel Ihrer Kleidung an Ihrem Körper. Insbesondere die schweren Teile, wie Wintermäntel und Wanderschuhe, schwere Gürtel und mehrere Hosen und Pullover. In der Sicherheitskontrolle müssen Sie zwar alles wieder ausziehen, aber zumindest dürfen Sie alles ohne Mehrkosten mit ins Flugzeug nehmen.

3. Packen Sie bei Übergewicht des aufzugebenden Koffers die schweren Sachen ins Handgepäck. Dies macht das Flugzeug zwar nicht massgeblich leichter, erspart Ihnen aber massive Zusatzkosten, welche für jedes Kilo zuviel des aufgegebenen Gepäckstücks bezahlt werden müssen.
Scheinbar ist die Verlagerung des Gewichts vom Gepäckraum in die Fluggastkabine von Vorteil für die Fluggesellschaft.

4. Um im Sinne der Fluggesellschaften das Gewicht im Gepäckraum zu erhöhen, nutzen Sie die Frühstücksbuffets im Hotel aus. Wenn Sie doppelt so viel wiegen wie Ihr Sitznachbar haben Sie für den gleichen Flugpreis viel mehr Gewicht ins Flugzeug geschmuggelt. Vielleicht musste Ihr leichter Sitznachbar noch für ein wenig Übergepäck zusätzlich bezahlen, während Sie dafür ein 8 kg schweres Handgepäck plus zusätzlich zugelassener Laptoptasche mit sich herumschleppen.

(Inspiriert durch "Wie man mit einem Lachs verreist" von Umberto Eco.)




Samstag, 1. November 2014
Das Konzept der ZDF Show "Der Quiz-Champion 2014" ist gar nicht schlecht. Aber wofür ist dort der stilistische leuchtende riesige Penis, der immer auf den prominenten Duell-Gegner zeigt?





Mittwoch, 29. Oktober 2014
Seit einiger Zeit beschäftigt mich die Frage, was Gleichbehandlung in der Berufswelt eigentlich ist.
Ich denke, dass Gleichbehandlung und Gleichstellung sehr vielschichtig sind. Ich denke auch, dass es abhängig von der Branche und vielleicht auch von dem Ausbildungsniveau ist.
Aktuell habe ich das Gefühl, dass ich als Frau eher Vorteile als Nachteile in meinem Job und auch bei Bewerbungen habe.

Ich bin sehr froh darum, dass ich das Gefühl habe die gleichen Chancen und Möglichkeiten zu haben, wie Männer. Aber ich will auch nicht aufgrund meines Geschlechts bevorzugt werden. Daher stelle ich mir die Frage, was ich von einer Frauenquote, von Frauenförderungen und von Frauennetzwerken halten soll.
Können diese Dinge überhaupt eine Gleichstellung bewirken? Reichen sie aus? Bewirken sie an manchen Stellen nicht sogar eine Besserstellung von Frauen? Sind die ergriffenen Massnahmen überhaupt die richtigen? Vermutlich muss ein Umdenken in der gesamten Gesellschaft stattfinden. Aber wie bewirkt man das? Das sind alles sehr gesellschaftspolitische Fragen.
In meiner kleinen Welt fühle ich mich nicht benachteiligt. Und daher würde ich in meinem Umfeld auch keine Frauenquote haben wollen. In meiner Branche hätten viele gerne mehr Frauen und daher denke ich, dass eine Frauenquote nichts ändern würde. Es fehlen einfach Bewerberinnen und Kolleginnen und ich denke, dass man viel früher in der Entwicklung ansetzen und bereits jungen Mädchen vorleben muss, dass sie alle Wege gehen können, die sie wollen.

Ohne Frauenquote weiss ich, dass die Entwicklungen, die ich mache und die Welten, die sich mir eröffnen, aufgrund meiner Leistung und nicht aufgrund meines Geschlechts bestehen. Würde mir also eine Frauenquote also vielleicht sogar einen Nachteil verschaffen?

Eine weitere Frage die ich mir stelle, ist die, ob ich Frauenförderung befürworten will. Vor ca. einem Jahr habe ich angestrebt an einem Frauenförderungsprogramm teilzunehmen. Ein Kollege sagte zu mir: "Du willst doch immer gleich behandelt werden, das ich nicht fair." Hat er recht? Ich kann das aktuell nicht beantworten. Aus dem Programm ist nichts geworden...

Frauennetzwerke sehe ich am wenigsten kritisch. Nichts desto trotz haben wir Frauen damit etwas, was die Männer nicht haben. Die Ausflüge die zusammen gemacht werden sind meist sehr aussergewöhnlich und gewähren Zugang zu Dingen um die meine männlichen Kollegen mich beneiden. Zu einigen der Ausflugszielen habe ich auch nachträglich Kollegen Zugang verschafft und sie waren mir dankbar dafür. Dieses Netzwerk sehe ich aber nicht als Karrierevorteil und somit spielt es meiner Meinung nach nicht in der gleichen Liga wie Frauenquoten oder Frauenförderung. Natürlich ermöglicht einem das Netzwerk das networking, aber das lässt sich auch auf anderem Wege verfolgen.

Die Frage, ob ich mit weiblichen Charme und einem Lächeln Türen öffnen darf habe ich mittlerweile für mich beantwortet. Es ist nicht so, dass ich Sexualität dafür nutze. Aber ich bin einfach offen und nett, und das sollte in jedem Fall selbstverständlich sein, oder?




Montag, 27. Oktober 2014
Nachdem ich mich für den Nickname "Frau Ingenieuse" entschieden hatte - ich war ganz stolz auf die Kreation - habe ich das mal gegoogelt.
Promt stosse ich auf einen Artikel im Spiegel in dem eine Frau berichtet, dass sie mit "Danke, Frau Ingenieuse" angesprochen wurde und davon berichtet als Frau in einem technischen Studium diskriminiert zu werden.

Mir ist das glücklicherweise nicht passiert. Meinen Nickname habe ich bewusst gewählt. Unter anderem, da ich eben die Probleme als Frau nicht ernst genommen zu werden, nicht kenne bzw. nicht wahrnehme oder in den Situationen nicht relevant sind und zum anderen, da ich mir aber durchaus bewusst bin, dass wir Frauen Nachteile haben.
Ich will damit keine Frauen diskriminieren.

Ich frage mich, woher die Unterschiede eigentlich kommen. Von einer Kollegin weiss ich, dass sie lange einen Job gesucht hat und dass ihr gegenüber auch ziemlich offen kommuniziert wurde, dass Frauen im gebärfähigen Alter ein Problem sind. Ich habe bisher, obwohl ich meinen Kinderwunsch immer offen kommuniziert habe, nie ein Problem gehabt, obwohl ich gerade im idealen gebärfähigen Alter bin.
Also scheint ein Punkt die Angst der Arbeitgeber zu sein, dass man ausfallen kann.

Desweiteren, denke ich, dass es in den technischen Berufen zu wenige Frauen gibt, da unsere Gesellschaft Stereotypen noch viel zu sehr lebt und gezeigt werden. Schon alleine typische Standardsprüche in der Erziehung, die so dahingesagt werden, Bilder aus den Medien, zeigen das typische Bild von Frauen und beeinflussen somit schon sehr früh die Entwicklung, das was Kinder sich zutrauen und damit auch den Berufswunsch.

Mittlerweile gibt es Kindergärten und Eltern, die versuchen ihre Kinder komplett ohne diese Stereotypen zu erziehen, so dass die Kinder selbst entscheiden können. Ich kenne eine Familie mit Mädchen, in der dies versucht wird. Die Mädels gehen auch in einen solchen Kindergarten. Trotzdem wollen die Mädchen Prinzessin sein und nur rosa Sachen anziehen. Das ist super. Die Freiheit zu entscheiden was sie wollen, den Vorteil, dass die Mädels sich so entwickeln können, wie ihre Talente und Bedürfnisse das bewirken und nicht wie gesellschaftliche Konventionen das verlangen ist toll. Aber bekommt man das überhaupt hin, Kinder ohne den Einfluss von Stereotypen zu erziehen? Und ist der Wunsch nach Prinzessin und rosa bei den Mädels dieser Familie wirklich selbstbestimmt oder doch durch äusseren Einfluss entwickelt?

Ich hatte in meiner Entwicklung sehr viele Freiheiten. Ich habe ganz viel Sachen gemacht, die eigentlich eher typisch für Jungs sind, aber hatte auch Barbies. Wobei meine Lieblingsbarbiepuppen sahen aus wie Winnetou und Old Shatterhand. Ich habe Karl Mays Bücher verschlungen.
Mein Vater hat mich in meiner Entwicklung massiv unterstützt, mir alles zugetraut und gleichzeitig von mir verlangt alles hinzubekommen. Dadurch hatte ich nie Zweifel an meinen Fähigkeiten und habe mir viel zugetraut. Auch habe ich mir zugetraut technische Themen und Mathe anzugehen. Ich hätte aber auch jeden anderen Weg gehen können. Ich wünschte, dass das alle jungen Erwachsenen von sich sagen könnten.

Ich habe vor einiger Zeit einen Fernsehbericht gesehen, in dem Grundschüler einen Mathetest schreiben mussten. Dann wurde ihnen erklärt, dass Mädchen schlechter sind in Mathe. Im darauffolgenden Test schnitten die Mädels schlechter ab als zuvor.
Ist das wirklich so leicht? Und wenn ja, war der Einfluss im bisherigen Leben so klein, dass diese kleine Rede das so massiv ändern konnte? Oder war der Einfluss so gross, dadurch, dass die Beeinflussung kurz vor dem Test stattfand?




Samstag, 25. Oktober 2014
Scheinbar erzähle ich von meinem Job mit solch einer Begeisterung, dass nachdem ich auf einer Party einer Frau in meinem Alter erzählt hatte, was ich so mache und ca. eine Stunde später mit einem Mann ins Gespräch kam, sagte er zu mir: "Ah, Du bist die Frau mit dem coolsten Job der Welt." Es stellte sich heraus, dass ihm das meine vorherige Gesprächspartnerin gesagt hatte, die gleichzeitig seine Frau war.
Ok, ich habe sicher nicht den coolsten Job der Welt. Aber ich mag ihn und bin froh darüber, dass ich mit einem Strahlen in den Augen davon erzählen kann.

Aber einen Haken gibt es doch. Es ist nicht so einfach eine gute Freundin zu finden, einfach aufgrund des Mangels an Gelegenheiten. Gerade da ich weit weg von meiner letzten Heimat wohne und so zu Freundinnen aus der Schulzeit mit denen ich auch noch lange nach dem Abitur viel Zeit verbracht habe, keinen täglichen oder wöchentlichen Kontakt habe. Auch das Teilnehmen an deren und das Teilnehmen lassen an meinem Alltag ist so schwierig.
Wahnsinnig viele Frauen trifft man nicht im Alltag. Im Frauennetzwerk meines vorherigen Arbeitgebers bin ich mit einer Kollegin und auch Ingenieurin genau zu dem Thema ins Gespräch gekommen und wir mussten beide verwundert feststellen, dass wir gerne mehr Kontakt zu Frauen hätten und eben genau deshalb das Frauennetzwerk sehr schätzen.
Ich habe den Eindruck, dass einige Männer dieses Bedürfnis teilen.




Donnerstag, 23. Oktober 2014
Es gab durchaus Zeiten in meinem Leben in der ich lieber ein Junge gewesen wäre, als ein Mädchen. Ich habe Fussball gespielt und hatte nur Jungs als Freunde und es gab immer Situationen bei denen ich dann einfach anders war. Mit beginnender Puppertät konnte ich nicht mehr im Sommer nur mit kurzer Hose rumlaufen, alle 4 Wochen war der Besuch im Schwimmbad nicht mehr so unkompliziert wie gewünscht und das Pinkeln im Stehen ging zwar ganz gut, war aber nicht so ganz normal.

Es ist nicht so, dass ich mich im falschen Körper fühlte, aber ich hatte so im Laufe meiner Entwicklung ein paar extreme Phasen. Bis ungefähr 16 war ich immer sportlich gekleidet und wirklich eher ein Junge als ein Mädchen. Einmal trug ich Plateau-Schuhe von einer Freundin und als dann einige vorschlugen ein wenig Fussball zu spielen, habe ich mich wahnsinnig geärgert, dass ich diese blöden Schuhe trage, so dass das Mitspielen unmöglich war. Gut, dass das nur einmal passierte. In der Zeit war ich wahnsinnig in meinen besten Freund verschossen und musste akzeptieren, dass er immer mit meinen Freundinnen etwas hatte.

Mit 16 Jahren entdeckte ich meine weibliche Seite. Dies hing mit einem Ortswechsel und damit verbundenen Erfahrungen mit Jungs zusammen. Nach meiner Rückkehr sagte ein Freund zu mir: "Heute nehme ich das erste Mal wahr, dass du Brüste hast." Das ist eine Ansage. Und irgendwie auch das süsse Kompliment von einem 16-jährigen, der mit mitteilte, dass er meine Weiblichkeit bemerkt. Ich kannte ihn zu dem Zeitpunkt seit 6 Jahren.

Dann kam die Phase, in der ich ausser meinen Sportschuhen keine flachen Schuhe besass. Gut, dass diese auch irgendwann vorbei ging. Denn immer nur High Heels ist auch anstrengend.

Heute geniesse ich, dass ich die Freiheit habe beide Seiten auszuleben. Ich laufe wahnsinnig gerne mit Röcken oder Kleidern und dazu in Schuhen mit 10 cm Absätzen rum, gehe aber auch gerne in die Werkstatt und trage dort Sicherheitsschuhe und Schutzbrille.
Ich geniesse die Anerkennung, die ich dafür aus allen Richtungen erhalte, auch wenn ich manchmal schade finde, dass es eben als so besonders wahrgenommen wird, was ich mache. Einfach weil es eben zeigt, wie weit weg wir noch davon sind, das Ingenieurinnen als normal wahrgenommen werden. In meinem letzten Vorstellungsgespräch zu dem ich selbstverständlich in Blazer, Rock und Pumps erschienen bin, wurde ich ganz ungläubig angeschaut, als ich sagte, dass ich auch gerne mal in die Werkstatt gehe und mit anpacke.




Ich geniesse meinen Job als Ingenieurin sehr und schätze es auch mit vielen Männern zusammenzuarbeiten. In meiner Branche ist der Frauenanteil noch geringer als in vielen anderen Ingenieurbranchen, da viele in meiner Branche schon als Kind von genau dieser träumten. Ich bin dort eher zufällig gelandet und sehr froh darüber.
Da es scheinbar schier undenkbar ist, dass es eben doch ein paar Frauen gibt, die sich dort tummeln, passieren immer wieder lustige Dinge. Ich erhalte beispielsweise immer wieder E-Mails in deren Anrede ich mit "Herr" angesprochen werde, auch wenn mein Vorname bekannt ist. Es scheint so automatisiert zu sein, E-Mails mit "Sehr geehrter Herr..." zu beginnen. Ich bin mir allerdings sicher, dass das immer nur Versehen sind und bisher sind die Herren, denen das passiert ist, beim Entdecken Ihres Fauxpas, immer fast im Erdboden verschwunden.
Als "Rache" an der Männerwelt habe ich das auch zweimal andersherum gemacht und habe zwei Männer für Frauen gehalten und wäre beim Aufdecken dieses Fehlers am liebsten ebenso wie meine männlichen Kollegen am liebsten verschwunden. Wenigstens kann ich ihnen sagen, dass ich das schon häufiger erlebt habe und sie sich nicht beschweren sollen.

Nachdem ich einem Freund heute davon erzählte, mal wieder eine E-Mail mit falscher Anrede erhalten zu haben, war sein Kommentar: "Du hast durchaus männliche Eigenschaften, die nicht unsexy sind. Die peppen deine Weiblichkeit auf."
Findet er nun mich als Frau sexy oder würde er mich, wenn ich ein Mann wäre, sexy finden?